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Ein Mann überreicht einen Bündel Geldscheine

Wie hängen Umschuldung und Bonität zusammen?

Jeder Kredit beginnt mit einer Bonitätsprüfung – so auch die Umschuldung. Vereinfacht gesagt gilt dabei: je besser die Bonität, desto attraktiver der Kredit. Doch was viele nicht wissen: Ein Kredit muss die Bonität nicht zwingend belasten, sondern kann diese sogar verbessern. Wie Umschuldung und Bonität zusammenhängen und was das für dich als Kreditnehmer/in bedeutet, erfährst du hier.

Was genau ist die Bonität eigentlich?

Die Bonität gibt an, wie kreditwürdig eine Person ist. Hierzu sammeln Kreditauskunfteien – allen voran die Schufa – deine Finanzdaten und bewerten diese. Die Kreditauskunfteien halten etwa fest, wie häufig du Kreditanfragen gestellt hast, wie viele Kredite du schon genutzt hast, wie oft du bereits in den Dispo gerutscht bist und wie zuverlässig du deine Raten und Rechnungen gezahlt hast. Am Ende erhältst du eine bestimmte Punktzahl, den sogenannten Score. Je höher dein Score, desto besser deine Bonität. Je niedriger dein Score, desto schlechter.

Bei jeder Kreditanfrage – auch bei einer Umschuldung – prüft die zuständige Bank deine Bonität. Ist sie schlecht, musst du dich auf verhältnismäßig hohe Zinsen einstellen. Im schlechtesten Fall wird deine Kreditanfrage sogar gänzlich abgelehnt. Bei einer guten Bonität hingegen darfst du dich über unkomplizierte Kreditzusagen und attraktive Konditionen freuen.

Tipp: Schufa-Akte vor Umschuldung immer prüfen!

Bevor du die Umschuldung angehst, solltest du deine Schufa-Akte immer selbst prüfen. Häufig finden sich darin falsche oder veraltete Einträge, die deinen Score unnötig senken. Nützlich ist dabei, dass dir gemäß Artikel 15 der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) einmal im Jahr eine kostenlose Datenkopie zusteht. Diese kannst du bei der Schufa ganz einfach anfragen und so selbst einen Blick in deine Akte werfen. Findest du darin falsche oder veraltete Negativeinträge, solltest du die Schufa vorab um Löschung oder Berichtigung bitten. Unter Umständen kannst du deinen Schufa-Score so noch ein wenig verbessern, bevor du deine Kreditanfragen stellst.

Wie wirkt sich eine veränderte Bonität auf die Umschuldung aus?

Wenn du einen teuren Altkredit umschulden oder mehrere Kredite zusammenführen willst, dann musst du dich mit diesem Vorhaben an die Bank wenden. Aller Wahrscheinlichkeit nach hat sich deine Bonität zwischen dem Zeitpunkt des ursprünglichen Kreditabschlusses und dem Zeitpunkt der Umschuldung verändert. Hat sie sich verbessert, dann winken dir auch bessere Konditionen. Hat sich deine Bonität hingegen verschlechtert, dann könnte dies zu Komplikationen bei der Umschuldung führen.

Umschuldung trotz schlechterer Bonität

Willst du trotz schlechter Bonität umschulden, dann sollte dich dein erster Weg direkt zu deiner Hausbank führen. Immerhin ist das Risiko groß, dass andere Banken deine Kreditanfrage ablehnen oder dir schlechte Konditionen bieten. Deine Hausbank hingegen kennt dich bereits und kann deine Zahlungsfähigkeit gut einschätzen. Auch hat sie ein Interesse daran, dich als Kunde/Kundin zu behalten.

Bessere Konditionen wird die Bank dir zwar nicht einfach so bieten, doch vielleicht lässt sich ein Kompromiss finden. Lege hierzu deine veränderte finanzielle Situation offen und erkläre, weshalb du umschulden möchtest. Musstest du etwa Einkommenseinbußen hinnehmen, so könnte eine Umschuldung mit verlängerter Laufzeit die Lösung sein. Zwar musst du dabei insgesamt mehr Zinsen zahlen, doch senken die reduzierten monatlichen Raten deine finanzielle Belastung. Auch die Bank weiß natürlich, dass niedrigere Raten für dich besser zu stemmen sind, was wiederum das Ausfallrisiko für sie reduziert.

Eine andere Möglichkeit, um trotz niedrigerer Bonität sinnvoll umzuschulden, ist das Einbringen weiterer Sicherheiten. So kannst du der Bank etwa eine weitere Person vorschlagen, die den Umschuldungskredit gemeinsam mit dir aufnimmt. Diese Person haftet dann genau wie du bei Zahlungsausfällen, was das Risiko für die Bank schmälert und im besten Fall für bessere Konditionen sorgt.

Wie wirkt sich die Umschuldung auf die Bonität aus?

Vielen ist klar, dass eine gute oder schlechte Bonität Auswirkungen auf die Kreditkonditionen bei der Umschuldung hat. Was die meisten jedoch nicht wissen: Dasselbe gilt auch anders herum. So kannst du die Umschuldung im besten Fall auch nutzen, um deine Bonität aktiv zu verbessern.

Zahlst du mehrere Kredite gleichzeitig ab, dann sinkt dadurch dein Score. Denn mehrere offene Darlehen werden von den Kreditauskunfteien als negativ bewertet. Im Rahmen einer Umschuldung kannst du jedoch mehrere Kredite bündeln und zu einem einzigen Kredit zusammenfassen. Die Schufa wertet dies als positives Zeichen, weshalb sich dein Bonitätsscore verbessert. Gleichzeitig profitierst du davon, dass du nur noch einen Kredit abzahlen musst. Dadurch hast du deine Finanzen besser im Blick und vermeidest unnötige Zahlungsausfälle.

Fazit: Wechselwirkung zwischen Bonität und Umschuldung

Deine Bonität hat einen direkten Einfluss auf die Umschuldung: Hat sich deine Zahlungsfähigkeit in der Zwischenzeit verbessert, dann darfst du dich über günstigere Kreditkonditionen freuen. Bei einer Verschlechterung hingegen könnte es zu Problemen bei der Umschuldung kommen. Unter Umständen musst du hier zusätzliche Sicherheiten einbringen, um trotz mäßiger Bonität ein attraktives Umschuldungsangebot zu erhalten. Die Umschuldung hat allerdings auch Auswirkungen auf deine Bonität. Führst du etwa mehrere Kredite zu einem zusammen, dann verbessert sich dadurch automatisch dein Schufa-Score und du darfst dich künftig über bessere Kreditkonditionen freuen.

Bildnachweis: Atstock Productions / Shutterstock.com